Everyone gets to play - jeder kann mitspielen

Paul Hiebert 1932-2007 war Missiologe, der sich ausführlich mit soziologischen Mustern befasste. Er erklärte die Führung von Gruppen anhand von drei Beispielen, den zentrischen Gruppen (Centered Set), den geregelten Gruppen (Bounded Set) und den offenen Gruppen (Fuzzy Set). John Wimber nahm seine Gedanken auf und orientierte sich für die Vineyard Bewegung am Verständnis von zentrischen Gruppen, was ein Höchstmass von Orientierung an Werten, an Eigenverantwortlichkeit, an Flexibilität und kulturübergreifendem Verständnis förderte.

Die weltweite Vineyard Bewegung sowie die Vineyard Bewegung DACH orientieren sich an diesem Grundmuster von Führung. Wir möchten konsequenten und leidenschaftlichen Nachfolge Jesu, Freiräume zur Entfaltung und Selbstverantwortung zu schaffen, bei der jeder mitmachen und mitgestalten kann. Jedoch ist die Vision und das Interesse unserer Bewegung höher ist, als das Einzelinteresse.  Menschen sollen nicht durch Druck, sondern durch ein tiefes gemeinsames Werteverständnis gewonnen werden und sich identifizieren können. Kooperativer und teamorientierter Führungsstil spielen dabei eine wesentliche Rolle.

In der Vineyard-Bewegung leben wir das gemeinsame Miteinander unterwegs sein in dem Modell von Zentrischen Gruppen (Centered Set).

Dabei haben wir unserem Fokus auf Beziehungen, dem Miteinander, unserer Orientierung an gemeinsamen Werten und unseren Zielbildern (der Vision), sowie unseren Kernüberzeugungen

in diesem miteinander unterwegs sein möchten wir dieser Welt Hoffnung geben und Hoffnungsträgern in der Gesellschaft sein

Zentrische Gruppen sind von gemeinsamen Werten geprägt. Es gibt kein „innerhalb oder außerhalb“ kein „IN or OUT“. Es geht vielmehr um die individuelle Ausrichtung und Beziehung zu den Werten und somit nicht um Ab- oder Ausgrenzung. Die Gruppe verliert sich jedoch auch nicht in einer Beliebigkeit, sondern lebt konsequent die Nachfolge Jesu.

Jeder Mensch hat aus dem Bezug auf die gemeinsamen Werte eine Ausrichtung und damit Zugehörigkeit, die sich mit Jesus und der Mission verbindet. Es geht dabei nicht so sehr um den Abstand einer einzelnen Person zur Mitte, sondern um die gleiche Ausrichtung und Bewegungsrichtung. Wer jedoch Verantwortung in der Gruppe übernimmt, sollte nahe zu den Werten, der Vision und in engen Beziehungen stehen.

Zentrische Gruppen haben folgende Eigenschaften:

Sie sind vielfältig, schaffen Freiräume zur Entfaltung und zur Übernahme von Selbstverantwortung, sind gleichzeitig Familie, in der jeder mitmachen, mitgestalten kann. Sie wollen Menschen gewinnen, ohne Druck auszuüben.

Bei der Leitung solcher Gruppen geht es um kooperative Führung und Teamorientierung. Dabei sind oft Menschen, die es gewohnt sind nach Anweisung zu Handeln, herausgefordert und können diese Form der Leitung als schwach & inkonsequent wahrnehmen.

Wenn wir davon ausgehen, dass Gemeinde Jesu keine Organisation, sondern ein Organismus so wie eine Familie ist, dann greifen die typischen Instrumente von Organisation nicht. Eine Familie benötigt sicher auch eine Portion Organisation und Führung, aber nicht Management und Organisation wie eine Firma. Stell dir eine Familie vor, die wie eine Firma organisiert ist, wo es um Zahlen, Leistung, Optimierung und  Zielvorgaben geht.

Wir verstehen Gemeinde als Familie. Als verbindliche, wohlwollende, unterstützende und ermutigende Gemeinschaft. Mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten Unstimmigkeiten und Diskussion,  Feiern und Lachen. Wir gehen einander nach, stehen füreinander ein und gehen immer wieder aufeinander zu.